Bildungspolitik

Bürgerdialog: Gute Bildung ist der Schlüssel zur Gestaltung des demografischen Wandels

„Wie bleiben wir im demografischen Wandel ideenreich und innovativ?“ – Unter dieser Leitfrage führte das Bundesministerium für Bildung und Forschung in den vergangenen Monaten in Städten und im Internet einen Bürgerdialog durch. Nun wurden konkrete Handlungsempfehlungen überreicht.

03.05.2013

Zum Abschluss dieses Dialogs haben am vergangenen Sonntag 100 Bürgerinnen und Bürger aus ganz Deutschland BMBF-Staatssekretär Georg Schütte in Berlin einen <link http: www.jugendhilfeportal.de db2 materialien eintrag buergerreport-buergerdialog-demografischer-wandel-wie-bleibt-unser-land-ideenreich-und-innovati external-link-new-window external link in new>Bürgerreport mit konkreten Empfehlungen zur Gestaltung des demografischen Wandels übergeben, den sie am Wochenende auf dem Bürgergipfel gemeinsam mit Experten erarbeitet hatten.

Die zentralen Empfehlungen der Bürgerinnen und Bürger sind:

  1. Gleiche Bildungschancen für alle Generationen, Regionen und soziale Schichten ermöglichen
  2. Verpflichtender Kindergartenbesuch für Kinder mit Sprachförderbedarf
  3. Lebensphasenorientierte Personalpolitik von Unternehmen, um den individuellen Bedürfnissen ihrer Angestellten und deren Familien gerecht zu werden
  4. Altersübergreifende Lebensräume flexibel und inklusiv gestalten
  5. Junge Menschen sollen ein Gesellschaftsjahr absolvieren, das unter anderem der persönlichen Orientierung dient

Um diese Ziele zu verwirklichen, schlagen die Bürgerinnen und Bürger unter anderem altersübergreifende Paten- und Mentorenprogramme in Schule, Wirtschaft und Gesellschaft, die systematische Einrichtung regionaler Wissens- und Weiterbildungsagenturen und die Schaffung von Tele-Learning-Angeboten vor. Ein weiteres zentrales Thema des Bürgerreports ist das Miteinander von Jung und Alt sowie von Einheimischen und Zugewanderten.

Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung war beeindruckt von den Vorschlägen: „Mit Ihren Empfehlungen haben sie an zentralen Fragestellungen angesetzt, die auch im Fokus unserer Bildungspolitik stehen: Wie passen wir die Übergänge im Bildungssystem der Lebenswirklichkeit der Menschen an? Wie können wir unser Bildungssystem hin zur Gesellschaft öffnen? Wie können die Generationen voneinander lernen? Die in diesem Zusammenhang vorgeschlagenen Paten- und Mentorenprogramme sind ein Schlüssel zur Gestaltung des demografischen Wandels.“

Schütte bedankte sich bei allen Beteiligten: „Sie haben uns Ihre Zeit, Ihr Wissen und Ihre Lebenserfahrung geschenkt. Wir werden Ihre Vorschläge sehr sorgfältig prüfen und in die Politik des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, in den interministeriellen Austausch und in die Demografiestrategie der Bundesregierung einspeisen.“ Konkret verwies er auf das Wissenschaftsjahr 2013 des BMBF zum demografischen Wandel, die Forschungsagenda zum demografischen Wandel mit dem Wettbewerb Gesundheitsregionen der Zukunft und den anstehenden Demografiegipfel der Bundesregierung im Mai 2013. In diesem Zusammenhang beschäftigt sich das BMBF mit der Gewährleistung von guten Startchancen für alle Kinder und Jugendlichen und einer engeren Verzahnung von beruflicher und akademischer Bildung.

Andere Blickwinkel kennen lernen

Beim Bürgergipfel dabei waren Gebhard Falk, 84 Jahre, aus Potsdam und Cansu Geyik, 17 Jahre, aus Esslingen. Dem ältesten Teilnehmer ist die Vielfalt der Meinungen wichtig. „Davon soll möglichst viel in die Politik einfließen.“ Die jüngste Teilnehmerin ergänzt: „Ich habe gelernt, die Dinge auch aus dem Blickwinkel von älteren Menschen wie Herrn Falk zu sehen.“

Eine 13-köpfige Gruppe von Jugendlichen hat sich im Rahmen des Bürgergipfels kreativ mit dem Thema demografischer Wandel beschäftigt und ihre Ideen und Lösungsvorschläge in Form eines Kurzfilms präsentiert. Der Bürgerreport wurde auch an Mitglieder aus dem Beraterkreis übergeben, der den Bürgerdialog inhaltlich-fachlich begleitet und dessen Ergebnisse in seine Arbeitszusammenhänge einbringt. Dr. Manfred Gogol, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie e.V.: „Der Bürgerdialog war sehr produktiv und außerordentlich lehrreich für mich.“ Kathrin Kummerow, Repräsentantin der PEAG Unternehmensgruppe ergänzt: „Dieser Bürgerdialog zeigt: Engagement lohnt sich. Jetzt müssen wir auf allen Ebenen schauen, wie wir die Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger konkret umsetzen können – auf Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite, bei den Kommunen und in der Politik.“

Bürgerdialog Demografischer Wandel

Unter der Fragestellung „Wie bleibt unser Land ideenreich und innovativ?“ veranstaltete das Bundesministerium für Bildung und Forschung in den vergangenen Monaten den Bürgerdialog Demografischer Wandel. Die Ideen und Vorschläge aus sechs eintägigen Bürgerkonferenzen in Hagen, Potsdam, Esslingen, Neubrandenburg, Kaiserslautern und Gotha sowie dem parallel geführten Online-Dialog auf <link http: www.buergerdialog-bmbf.de>www.buergerdialog-bmbf.de waren die Diskussionsgrundlage für die etwa 100 Teilnehmenden am Bürgergipfel, die zuvor schon an einer der Bürgerkonferenzen teilgenommen hatten. Der Bürgerdialog wurde von den Verwaltungen der Bürgerkonferenzstädte unterstützt. Ein hochrangiger Beraterkreis unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg, begleitete den Dialog inhaltlich-fachlich.

Quelle: Büro Bürgerdialog – Redaktion

Redaktion: Kerstin Boller

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