Qualifizierung
Broschüre für Hessens Fachkräfte zum Thema "Hilfe für Kinder in suchtkranken Familien" erschienen
Mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Familie und Gesundheit hat die Hessische Landesstelle für Suchtfragen (HLS) jetzt eine Broschüre veröffentlicht, die zu einer sensibleren Betrachtung der Problematik von Kindern suchtkranker Eltern beitragen soll.
02.02.2010
In Hessen leben mehr als 220.000 Kinder in Familien mit einem suchtkranken Elternteil. Kinder suchtkranker Eltern werden durch ihre Lebenssituation in ihrer körperlichen und seelischen Entwicklung massiv beeinträchtigt und benachteiligt. Zirka 30 - 40 % dieser Kinder und Jugendlichen werden aktuellen Untersuchungen zufolge selbst einmal suchtkrank.
Bundesweite brisante Vorkommnisse von Kindesmisshandlungen und Kindestötungen in den letzten Jahren hatten u. a. zur Folge, dass der Gesetzgeber im Kinder- und Jugendschutz mit dem § 8a SGB VIII einen Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung verankert hat.
Allerdings ist es auch wichtig, diejenigen Personengruppen für das Thema zu sensibilisieren, die außerhalb der Suchthilfe auf diese Kinder treffen können: z.B. Sozialarbeiter/-innen, Ärzt/-innen, Erzieher/-innen, Lehrer/-innen, Psycholog/-innen und alle anderen Menschen, die in verschiedenen Zusammenhängen im Berufsleben mit Kindern und Familien zu tun haben. Kinder suchtkranker Eltern befinden sich in KiTas, Schulen, Arztpraxen, in der Jugendhilfe und anderen Einrichtungen, die mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten.
Die speziellen Probleme von Kindern aus suchtbelasteten Familien sind jedoch selten im Blickfeld. Viele Erwachsene fühlen sich unsicher, da sie nicht genau wissen, wie sie die Kinder ansprechen sollen und neigen oft dazu, die Kinder eher nicht mit besonderer Aufmerksamkeit zu bedenken. Dabei können kleine, alltägliche Hilfen die Kinder aus suchtbelasteten Familien unterstützen und wertvoll sein. In einigen Fällen aber ist professionelle und weiterreichende Hilfe angebracht und notwendig.
Die von der HLS gemeinsam mit dem Hessischen Ministeriums für Arbeit, Familie und Gesundheit herausgegebene Broschüre will dazu beitragen, dass den Kindern bzw. der gesamten Familie, früher und unbürokratischer geholfen werden kann. Die Broschüre vermittelt wichtige Informationen zur süchtigen Familiendynamik, zeigt die Situation der Kinder auf und möchte zu einem besseren Verständnis verhelfen. Die Broschüre enthält weiterhin Adressen von Ansprechpartner/-innen sowie Suchthilfeeinrichtungen in Hessen, die Angebote für Kinder suchtkranker Eltern vorhalten.
Die Broschüre kann auf der Homepage der HLS als pdf-Datei unter dem unten angegebenen Hyperlink heruntergeladen werden, oder als gedrucktes Exemplar kostenfrei zugesendet werden: <link http: cms.hls-online.org images pdf _blank external-link-new-window external link in new>cms.hls-online.org/images/pdf/Broschuere%20Kinder%20suchtkranker%20Eltern.pdf
Bestellungen bitte per Telefon (069-71376777) oder E-Mail ([email protected]) an die HLS richten.
Quelle: Ehemals: Hessisches Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit
Materialien zum Thema
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Gemeinsam mit Eltern. Lücken füllen in der Pflegekinderhilfe.
-
Zeitschrift / Periodikum
Konstruktiv kooperieren im Kinderschutz - KJug 2-2022
-
Monographie / Buch
Herausforderungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Empirische Erkenntnisse
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Leitfaden zur "Handreichung zur Anrufung des Familiengerichts bei Kindeswohlgefährdung"
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Elterninfo Jugendschutz (Aktualisierte Neuauflage)
Projekte zum Thema
-
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Medizinische Kinderschutzhotline
-
41Campus gGmbH
SEI DABEI – Werde GameChanger – Neue Runde startet
-
Zukunftswerkstatt Rückenwind e. V.
Fugee Angels
-
Landesverband der Schulfördervereine in Hessen e.V.
Chancenpatenschaften - LSFV Hessen e.V.
-
IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Eurodesk Deutschland