Sozialpolitik

Ausbildungsbeteiligungsquote in Baden-Württemberg steigt, ebenso der positive Trend bei ausländischen Jugendlichen

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes beträgt für das Berichtsjahr 2011 die Ausbildungsbeteiligungsquote (AQ) 63,4 Prozent. Differenziert nach Staatsangehörigkeit zeigen sich weiterhin größere Abstände. Insgesamt aber zeigt die Ausbildungsbeteiligung der ausländischen Jugendlichen in Baden-Württemberg mit knapp 50 Prozent einen positiven Trend.

08.08.2012

Die Ausbildungsbeteiligungsquote (AQ) drückt aus, wie hoch der Anteil der entsprechenden Wohnbevölkerung* (im Alter von16 bis 24 Jahren) ist, die im Berichtsjahr einen neuen Vertrag für eine duale Berufsausbildung nach Berufsbildungsgesetz (BBiG) und Handwerksordnung (HwO) abschließt. Die knapp 79.000 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge (+4,6 Prozent zum Vorjahr) in Baden-Württemberg trugen dazu bei, dass sich 2011 eine höhere Beteiligung am dualen System ergab bzw. 63,4 Prozent der Wohnbevölkerung im entsprechenden Alter mündeten in einer dualen Ausbildung. Mit dem Anstieg der Ausbildungsbeteiligungsquote um 3,3 Prozentpunkte stabilisiert sich diese wieder auf dem Niveau von 2007 (63,5 Prozent).

Während mit knapp 76 Prozent die männlichen deutschen Jugendlichen den Spitzenwert der Ausbildungsbeteiligung inne haben, sind es bei den weiblichen ausländischen Jugendlichen nur 45 Prozent. Insgesamt aber zeigt die Ausbildungsbeteiligung der ausländischen Jugendlichen in Baden-Württemberg mit knapp 50 Prozent einen positiven Trend (2007: 45,2 Prozent). Dieser Wert dürfte auch im bundesweiten Vergleich wieder ein Spitzenwert sein. Schon im Jahr 2010 lag die Ausbildungsbeteiligungsquote für ausländische Jugendliche mit 49 Prozent in Baden-Württemberg um 15 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt (34 Prozent).

Beträchtlich ist der Abstand der Ausbildungsbeteiligung von knapp 21 Prozentpunkten in Baden-Württemberg zwischen deutschen Frauen und Männern. Der geringe Anteil von weiblichen Jugendlichen in der dualen Ausbildung steht im engen Zusammenhang mit der Zunahme an der vollzeitschulischen Berufsausbildung, wie die absoluten Schülerzahlen an den Berufskollegs und Beruflichen Gymnasien zeigen. Auch an den Hochschulen im Land stiegen die Zahlen der Studentinnen seit 2008 deutlich an.

*Einbezogen werden entsprechend der Unterscheidung von Alterskategorien in der Berufsbildungsstatistik die Altersgruppen der 16- bis 24-Jährigen, wobei die offenen Unter- und Obergrenzen (»16 Jahre und jünger« und »24 Jahre und älter«) aus Vereinfachungsgründen in Relation zur Wohnbevölkerung im Alter von 16 bzw. 24 Jahren gesetzt werden.

Hintergrundinformation

Die Ausbildungsbeteiligungsquote gemäß Definition des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) ist ein Indikator, der die Bildungsbeteiligung der Jugendlichen im dualen System nach Berufsbildungsgesetz (BBiG) und Handwerksordnung (HwO) darstellt. Hierzu werden die Neuabschlüsse nach Alter mit der Wohnbevölkerung im entsprechenden Alter ins Verhältnis gesetzt und anschließend werden die Teilquoten summiert. Dies führt methodisch begründet zu einer Überschätzung der Quote, da nicht alle neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge Ausbildungsanfänge darstellen. Zum Beispiel beim Wechsel des Ausbildungsbetriebs oder des Ausbildungsberufs wird jeweils ein neuer Ausbildungsvertrag abgeschlossen, der als Neuabschluss zählt und so erneut in die Ausbildungsbeteiligungsquote einfließt.

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg vom 07.08.2012

Redaktion: Kerstin Boller

Back to Top