Sozialpolitik
Arbeitsmarkt im Juli: Aussichten weiterhin gut
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind trotz Sommerzeit weiter gestiegen: Rund 43,67 Millionen Menschen waren im Juni erwerbstätig. Das waren 533.000 oder 1,2 Prozent mehr als im Vormonat. Die höchsten Zuwächse verzeichnet der Pflege- und Sozialbereich.
28.07.2016
Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten nahm im Juni um 56.000 zu. Mit 31,42 Millionen Menschen waren im Mai 697.000 gegenüber dem Vorjahr mehr sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die absolut größten Zuwächse im Mai verzeichneten Pflege und Soziales mit 109.000 zusätzlichen Jobs (+5,2 Prozent). Das seien gute Vorzeichen für die Arbeitsmarktentwicklung in den kommenden Monaten, kommentierte Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles.
Ausbildungsplätze deutlich über Vorjahresniveau
Die Nachfrage nach Mitarbeitern ist nach wie vor sehr hoch. Im Juli waren 674.000 Arbeitsstellen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet. Das sind 85.000 mehr als vor einem Jahr.
Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen liegt mit 511.300 Stellen deutlich über dem Vorjahr. Sie sind um 16.300 gestiegen. Damit gab es im Juli bundesweit mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz hängen sehr vom Berufswunsch ab. Vor allem in Hotel- und Gaststättenberufen, in Bauberufen, in vielen Handwerksberufen oder auch bei Berufskraftfahrern gibt es mehr Ausbildungsstellen als Bewerber.
Unter drei Millionen Arbeitslose
Im Juli stieg die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Juni um 47.000 auf 2,661 Millionen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent. In dem Sommermonat steigt die Zahl der registrierten Arbeitslosen, da viele Betriebe pausieren. Zusätzlich melden sich viele Schulabgänger vor Beginn einer Ausbildung arbeitslos. Auch Auszubildende beenden in den Sommermonaten ihre betriebliche oder schulische Ausbildung und suchen anschließend eine Stelle.
Zuwanderung wirkt sich auf Arbeitsmarkt aus
Im Juli waren in Deutschland 322.000 geflüchtete Menschen als arbeitsuchend und darunter 141.000 als arbeitslos gemeldet. Viele Flüchtlinge stehen dem Arbeitsmarkt wegen der Teilnahme an Integrations- und Sprachkursen nicht zur Verfügung. Die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen wird mehrere Jahre brauchen. Ihre Arbeitslosmeldung ist ein erster Schritt in einem Integrationsprozess. Das Integrationsgesetz fördere den Zugang zum Arbeitsmarkt, so Arbeitsministerin Nahles. "Wenn alle Seiten mitmachen und sich engagieren, sind das wichtige Investitionen in die gemeinsame Zukunft."
Im Vergleich dazu ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Menschen aus den osteuropäischen Staaten wie Polen, Ungarn, Tschechien, Estland, Lettland und Litauen im Mai um 256.000 oder 15 Prozent gestiegen. Am stärksten stieg zuletzt die Zahl der Beschäftigten aus Bulgarien (+26 Prozent), Rumänien (+25 Prozent) und Kroatien (+25 Prozent). Im Mai hat sich auch die Zahl der Beschäftigten aus Griechenland, Spanien, Portugal und Italien um 28.000 oder 5,1 Prozent erhöht.
Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 28.07.2016
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