Gesundheit

Ärztliche Tipps zum Schutz von Kindern vor winterlicher Kälte

Auch bei eisigen Außentemperaturen müssen Kinder nicht auf das Spiel im Freien verzichten. Im Gegenteil: Die Winterluft tut Kindern gut. Eltern sollten sie nur richtig darauf vorbereiten. Darauf weisen die nordrheinischen Kinder- und Jugendärzte hin.

07.01.2010

“Die meisten Eltern packen ihr Kind zum Spaziergang in Mütze, Handschuhe, Schals, warme Wollpullover und Anorak ein, bis es einer kleinen Kugel ähnelt. Nötig ist dies nicht. Eltern sollten ihren Kindern leichte und dennoch wärmende Skiunterwäsche anziehen, in der sich die Kinder gut bewegen können. In die Schuhe gehören Thermosohlen,‚sagt Dr. med Josef Kahl, Sprecher der nordrheinischen Kinder- und Jugendärzte.

“Der wichtigste Schutz vor Kälte ist jedoch die eigene Haut. Bei Kindern ist sie besonders empfindlich. Kälte vermindert die Durchblutung und reduziert die Produktion von Fett. Eltern sollten daher vor dem Gang nach draußen Gesicht und Lippen ihrer Kinder mit reichhaltiger Fettcreme schützen, besonders bei "Fahrtwind" durch Fahrrad, Roller oder Inliner. Gut sind Cremes mit Panthenol, Paraffin, Wollwachs oder natürlichen Älen. Nachteil: Sie lassen sich schlecht verreiben. Was hilft: Vor dem Auftragen auf die Kinderhaut die Creme in den eigenen Händen verreiben. Das Auftragen selbst gelingt am besten, wenn man sich dabei hinter das Kind stellt.

Viele Kinder tragen Ohrringe oder auch Piercings. Wegen der kalten Temperaturen und weil Kinderhaut besonders zart ist, sollten Eltern die Metallgegenstände unbedingt herausnehmen, sonst drohen an den durchbohrten Hautpartien Erfrierungen, so Dr. med. Josef Kahl.

Sollte es trotz aller Vorsicht zu Erfrierungen an Händen, Füßen oder Ohrläppchen kommen, hilft als Erstmaßnahme die langsame Erwärmung der betroffenen Stellen. Am besten ist dabei die eigene Körperwärme, indem man zum Beispiel die Hände unter die Achseln steckt. Erfrorene Stellen im Gesicht kann man zunächst mit den Händen oder mit den Handschuhen abdecken. Dr. med. Josef Kahl: „Erwärmen Sie auf keinen Fall die Haut mit heißem Wasser oder an der Heizung. Versuchen Sie nicht, die Erfrierungen mit Rubbeln zu beheben, sondern nehmen Sie körperwarmes Wasser. Im Zweifel stellen Sie Ihr Kind dem Kinder- und Jugendarzt vor.“

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), LV Nordrhein

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