Familienpolitik

10. Jahrestagung der Gemeinsamen Zentralen Adoptionsstelle Rheinland-Pfalz und Hessen

In diesem Jahr trafen sich am 06./07.11.2012 90 Fachkräfte aus den Ländern Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland zur jährlichen Novembertagung der GZA im Kolpinghaus in Frankfurt am Main. Unter dem Titel „Das Wohl des Kindes sicherstellen - Auftrag der Adoptionsvermittlung“ referierten Fachleute verschiedenster Professionen.

14.11.2012

Zum Auftakt der Veranstaltung begrüßte Birgit Zeller, Leiterin des Landesjugendamts Rheinland-Pfalz, die Teilnehmenden und gab einen Einblick, mit welchen Themen im Bereich der Adoption sich die Fachleute auf der Bundesebene beschäftigen.

Der erste Vortrag von Prof. Dr. jur. Birgit Hoffmann, Professorin für Recht an der Hochschule Mannheim, beschäftigte sich mit der „Adoptionsoption in der Hilfeplanung - Perspektive der Fachkräfte in der Hilfeplanung“. Vorgestellt wurden Ergebnisse einer Umfrage bei Adoptions-Fachkräften in Jugendämtern, inwieweit Adoption als Option überhaupt zur Sprache kommt.

Den Nachmittag gestaltete Prof. Dr. Maud Zitelmann, Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit, Fachhochschule Frankfurt am Main. Sie nahm die Perspektive der Kinder ein und beleuchtete eindrücklich eine „Kontinuitätssichernde Hilfeplanung“ aus deren Sicht heraus.

Anschließend vertieften die Teilnehmenden das Gehörte unter der Moderation von Frau Kros in einem World Café.

Den Abschluss des Tages gestalteten Iris Egger-Otholt und Karin Dymale-Eckert von der GZA mit  Informationen, Neuem aus Herkunftsstaaten der Kinder und der Vorstellung aktueller Rechtsprechung unter dem Titel „Neues aus der GZA“.

Den zweiten Tag eröffnete Cornelia Lange, Leiterin Abteilung II- Familie und Leiterin der Verwaltung des Landesjugendamtes Hessen. Der Fokus lag auf einem Rückblick über 10 Jahre Fortbildungsangebote und Arbeit der Gemeinsamen Zentralen Adoptionsstelle und sprach sowohl die erfahrenen Teilnehmer und Teilnehmerinnen an, die bisher an jeder Tagung teilgenommen haben, als auch die neuen Fachkräfte.

Prof. Dr. Annelinde Eggert-Schmid Noerr setzte sich in ihrem Vortrag intensiv mit Resilienzen von Adoptivkindern und –eltern auseinander. Welche Kräfte tragen dazu bei, dass Adoptivkinder, den bisher erlebten Widrigkeiten zum Trotz, eine gesunde Entwicklung nehmen können. Besonders bemerkenswert war die daran anknüpfende Gruppenarbeit. Die Teilnehmenden arbeiteten an einem aktuellen Fallbeispiel die Resilienzfaktoren der Beteiligten heraus und tauschten sich über stärkende Interventionen aus.

Mit großem Interesse und reger Diskussionsbereitschaft wurde Christian Braun, Richter am Amtsgericht Frankfurt am Main, begrüßt. Richter Braun gab einen Einblick in die juristischen Abläufe eines Verfahrens nach dem Adoptionswirkungsgesetz. In einem zweiten Vortrag ging Richter Braun auf die Anforderungen des Gerichtes an die fachliche Äußerung der Jugendämter im Adoptionsverfahren ein und erläuterte die Beteiligtenstellung der Jugendämter und des Landesjugendamtes. Auch hier zeigte sich das große Interesse an Diskussion und Nachfrage, so dass der eingeplante Zeitraum ausgedehnt wurde.

Quelle: Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung vom 12.11.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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