EU-Jugendstrategie
EU-Jugenddialog – Positionen und Forderungen junger Menschen Gehör verschaffen
Junge Menschen haben das Recht, bei Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, gefragt und einbezogen zu werden. Das gilt auch für die europäische Ebene. Die Beteiligung Jugendlicher an der Umsetzung der EU-Jugendstrategie geschah bis Ende 2018 im Rahmen des sogenannten Strukturierten Dialogs mit der Jugend. Seit 2019 heißt der Strukturierte Dialog nun EU-Jugenddialog.
25.02.2020
Der EU-Jugenddialog soll sicherstellen, dass die Positionen und Forderungen junger Menschen zu Themen der europäischen Jugendpolitik Gehör finden. Dabei setzt man auf einen direkten und regelmäßigen Austausch zwischen Jugendlichen und politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern: Jugendliche bringen ihre Anliegen persönlich vor; die Politik setzt sich ernsthaft damit auseinander, gibt ein Feedback und bezieht die Anliegen junger Menschen bei ihren Entscheidungen mit ein.
EU-Jugenddialog im Rahmen der EU-Jugendstrategie
Die EU-Jugendstrategie wird nicht nur in Brüssel umgesetzt, sondern auch in den Mitgliedstaaten. Dementsprechend beginnt auch der Jugenddialog zwischen Jugend und Politik nicht erst auf der europäischen Ebene, sondern bezieht auch die lokale, die regionale und nationale Ebene mit ein. Auf diese Weise sollen die europäischen Prozesse „geerdet“ und mit der Lebenswelt von jungen Menschen verknüpft werden.
Der EU-Jugenddialog wird in den 27 Mitgliedstaaten der EU umgesetzt. Für eineinhalb Jahre wird eines der Schwerpunktthemen der EU-Jugendstrategie in den Mittelpunkt gestellt. Zu diesem finden in allen EU-Mitgliedstaaten Befragungs- und Beteiligungsprozesse mit Jugendlichen und Jugendorganisationen statt. Rund alle sechs Monate werden die Ergebnisse EU-weit zusammengetragen und auf halbjährlichen EU-Jugendkonferenzen im Dialog mit politischen Entscheidungsträger(inne)n eingebracht.
Dialogprozesse auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene
Die Basis des Jugenddialogs in Deutschland bilden dezentrale Dialogprozesse auf lokaler,regionaler und nationaler Ebene. Jugendverbände, Jugendparlamente, Jugendclubs, Schulklassen, lose Gruppen von Jugendlichen: Die Teilnahme am Jugenddialog steht allen jungen Menschen offen. Ministerialbeamter, Bürgermeisterin, Landtagsabgeordneter, Jugendamtsleiterin oder EU-Kommissarin: Alle, die politische Entscheidungen treffen, die das Leben von Jugendlichen beeinflussen, sollen sich am Dialog beteiligen. Gesteuert wird die Umsetzung in den Mitgliedstaaten jeweils von Nationalen Arbeitsgruppen. In Deutschland setzt sich diese aus Vertreter(inne)n von 11 Strukturen der Jugendhilfe und den EU-Jugendvertreter(inne)n zusammen. Die Strukturen repräsentieren zentrale Felder der Jugendhilfe und Jugendpolitik sowie die unterschiedlichen föderalen Ebenen.
Zur Umsetzung des EU-Jugenddialogs wurde beim Deutschen Bundesjugendring eine nationale Koordinierungsstelle eingerichtet. Sie ist eines der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Projekte, die die Umsetzung der EU-Jugendstrategie in Deutschland begleiten.
Ausführliche Informationen zum Jugenddialog, seiner Umsetzung in Deutschland und Europa sowie Anregungen für die Praxis vor Ort gibt es unter www.jugenddialog.de.
Weitere Informationen zur Umsetzung der EU-Jugendstrategie finden sich außerdem auf den Themenseiten des Fachkräfteportals der Kinder- und Jugendhilfe: www.jugendhilfeportal.de/eu-jugendstrategie
Quelle: Deutscher Bundesjugendring
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